Es ist Dezember, Weihnachten steht vor der Tür, und für manche ist das der perfekte Zeitpunkt, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. So in etwa haben wir das auch gemacht – mit unserem Azubi Noel Ravera! Wir waren neugierig: Was hat ihn zur Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration bewegt, wie war das erste (volle) Ausbildungsjahr für ihn und was macht ihm am meisten Spaß an seinem Job? Die Antworten lesen Sie hier.
Für den gebürtigen Heidenfelder stand bereits in der siebten Klasse fest: Informatik ist sein Ding! Programmiersprachen übte er schon mit 13 Jahren. Mit seinem Großvater, der Informatiklehrer war, konnte er sich thematisch viel austauschen. In der Schule war Noel Ravera oft die erste Anlaufstelle, wenn „die Technik mal wieder nicht wollte“: Egal, ob es ein Hardware-, Software- oder auch ein Bedienproblem war, er konnte helfen.
Nach dem Abitur stand dann die Entscheidung an: Welche Fachrichtung schlägt er im Bereich Informatik ein? Zur Wahl standen ein Informatik-Studium sowie eine Ausbildung im Bereich Systemintegration oder Anwendungsentwicklung. Da der 21-Jährige die Praxis immer der Theorie vorziehen würde, war das Studium bald aus dem Rennen. Ausschlaggebend war letztlich, dass er besonders gerne mit Hardware arbeitet – die spielt in der Anwendungsentwicklung eine weniger große Rolle.
Am 1. September 2024 war es soweit, Noel startete seine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration bei EIKONA Logistics. Diese dauert drei Jahre, dabei werden die Praxisphasen im Betrieb immer wieder von zweiwöchigen Blöcken in der Berufsschule unterbrochen. Das erste Jahr verbrachte er im First-Level-Support, jetzt arbeitet Noel bis zum Ende der Ausbildung im Second-Level-Support. Was genau das bedeutet und welche Aufgaben damit einhergehen, dazu kommen wir gleich.
„Typische“ Arbeitstage gibt es nicht wirklich – und darin liegt einer der großen Vorteile des Jobs, findet Noel. Heute steht für die Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker der Servereinbau in einem Krankenhaus auf dem Programm, morgen geht es zu einem großen Logistikkunden, um die Access Points neu einzustellen, übermorgen steht ein Bürotag an – Abwechslung ist hier an der Tagesordnung. Beginnt der Tag im Büro in Volkach, dann trifft Noel zwischen 7:30 Uhr und 8:00 Uhr morgens ein – dabei ist er meist der erste im Büro. Er startet alle Programme, die er den Tag über braucht, und loggt sich in der Service-Hotline ein, die für besonders dringende Themen reserviert ist und stets von mehreren Mitarbeitenden und Azubis besetzt wird. Dann wirft er einen Blick in den Ticketverlauf: Kam am späten Abend oder sogar über Nacht noch etwas Neues herein? Gibt es eine Störung in einem Netzwerk oder bei einem bestimmten System? Eins nach dem anderen werden die Tickets, die über das Tool AutoTask aufgenommen wurden, dann vom gesamten Team abgearbeitet. Besonders montags ist im Ticketing viel los. Immer im Blick hat Noel dabei das Dashboard, das die verschiedenen Server monitort und anzeigt, wenn es ein Problem gibt.
Ist es zwischendurch einmal ruhiger im Büro, kommt trotzdem keine Langeweile auf: Über die EIKONA Academy können sich die Mitarbeitenden mit internen Schulungen zu Themen, die sie interessieren, weiterbilden. Außerdem gibt es eigentlich immer eine Kollegin oder einen Kollegen, die oder die sich über Unterstützung freut. Deshalb arbeitet Noel auch so gerne im Büro: „Modern Working ist bei uns üblich, das heißt, wir haben ein Gleitzeitmodell und können, wenn nicht gerade ein Kundenbesuch ansteht, auch aus dem Home-Office arbeiten, weil alles über VPNs läuft. Ich bin aber am liebsten im Büro, weil dort noch mehr Abwechslung ist und ich mitbekomme, an welchen Themen die anderen gerade arbeiten. Wenn ich selbst mal nicht weiterkomme, gehe ich einfach an den nächsten Schreibtisch und hole mir dort Unterstützung von meinen Kollegen.“
Natürlich gibt es trotz aller Abwechslung auch im Bereich Systemintegration wiederkehrende Aufgaben. So starten im September beispielsweise viele Personen einen neuen Job, unter anderem die meisten Auszubildenden. Für die Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker im Team der Systemadministratoren bedeutet das: neue User anlegen, Laptops für Kunden vorbereiten oder auch mal ein Programm per Teamviewer installieren.
Generell konnte Noel schon während des ersten Ausbildungsjahrs im First-Level-Support die meisten Tickets selbst abarbeiten und bei Anmeldeproblemen, Programmbugs etc. schnell helfen. Manchmal müssen Themen auch an das Entwicklerteam oder den Second-Level-Support weitergegeben werden, wenn es beispielsweise um eine Servereinrichtung oder ein langwierigeres Problem geht, das sich nicht in einer halben Stunde lösen lässt. Noel freut sich besonders darauf, diese Anwendungsfälle in den verbleibenden knapp zwei Jahren Ausbildung noch besser kennenzulernen.
„Die Ausbildung ist genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe“, berichtet Noel. „Ich kann mich in viele Themen, die mich interessieren, reinfuchsen und mir auch mal selbst etwas Neues beibringen. Außerdem ist unser Arbeitsfeld einfach sehr breit: Wir übernehmen jeden Tag ganz unterschiedliche Aufgaben, ab und zu sind auch mal richtige Herausforderungen dabei, die man nur im Team und nach einigen Stunden Arbeit lösen kann. Das macht es so spannend.“
Auch lustige Zwischenfälle gibt es natürlich immer mal wieder. Da Reparaturarbeiten sein absolutes Steckenpferd sind, landen die meisten Hardware-Probleme zuerst auf Noel Tisch. Er erinnert sich noch gut an einen Laptop, den niemand mehr zum Laufen brachte, mehrere Leute hatten bereits drüber geschaut und waren ratlos. Kaum schloss er jedoch den Laptop ans Stromnetz an, erwachten seine Lebensgeister wieder! Das zeigt: Manchmal lässt sich ein IT-Problem auch ganz fix beheben.
Viele nehmen an, informatisches Vorwissen sei zwingend erforderlich, um die Ausbildung zur Fachinformatikerin oder zum Fachinformatiker für Systemintegration zu starten. Falsch gedacht! Das Berufsbild sieht in Wirklichkeit anders aus. „Man muss kein Mathecrack sein oder schon drei Programmiersprachen kennen, um die Ausbildung zu starten“, erklärt Noel Ravera. „Es geht beim Programmieren viel mehr um logisches Denken als um Mathe. Man sollte auf jeden Fall Freude daran haben, Probleme zu lösen, und sich auch nicht beirren lassen, wenn der dritte oder vierte Ansatz nicht funktioniert – eine hohe Frustrationsgrenze ist mit das Wichtigste in dem Beruf“, lacht er.
Wer also einen zukunftssicheren Beruf mit hohem Praxisbezug sucht, in dem das eine oder andere Rätsel zu lösen ist, der ist in der Fachrichtung Systemintegration richtig aufgehoben. Ein weiteres Plus: das offene Umfeld und die vielen netten Kolleginnen und Kollegen.