Online-Marktplätze kennen wir alle. Ob es nun um die Lieblingsplattform für Second Hand-Ware geht oder um das digitale Warenhaus, in dem es nichts gibt, was es nicht gibt – gemein haben sie alle, dass sie verschiedene Dienstleister und Anbieter auf nur einer Plattform vereinigen und so ein gigantisches Portfolio an Produkten anbieten können.
Wäre es nicht schön, wenn es sowas auch für Logistik-Dienstleistungen gäbe? Wenn man ohne Einstiegshürde direkt weitere Services im Portfolio hätte? Vorhang auf für die „Logistics as a Service“-Plattform.
Eine Plattform, die Lösungen, Dienstleistungen und Software gesammelt an einem Ort anbietet und Dienstleister und Unternehmen vereint – das ist das Konzept von Logistics as a Service, kurz LaaS. In diesem großen Logistiknetzwerk werden sämtliche Services entlang der Wertschöpfungskette über Cloud-Plattformen oder Online-Marktplätze angeboten.
Ähnlich wie bei anderen „as a Service“-Modellen können Unternehmen Logistikdienste so ganz nach Bedarf mieten oder abonnieren, anstatt eine bestimmte Software selbst besitzen zu müssen oder langfristige Verträge mit Logistikunternehmen abzuschließen.
Einstiegshürde adé, schnelle Implementierung hallo: Die Plattform punktet durch ihre schnelle Einsatzbereitschaft. Sie ist gewissermaßen der Pfadfinder unter den Logistikdienstleistern und allzeit bereit. Die eigenen Leistungsversprechen entlang der Supply Chain können Unternehmen so ad hoc und ohne Einstiegshürde einkaufen. Der Vorteil: Die angebotenen Leistungen sind bereits von vielen Kunden erprobt. Langwieriges IT-Onboarding oder komplizierte Synchronisationsprozesse bei der Anmeldung von Lieferungen und der Auftragsabwicklung gehören so der Vergangenheit an.
Auch als Dienstleister lohnt sich eine solche Plattform enorm. Durch die smarte Verknüpfung von mehreren Services kann der Anbieter effizienter arbeiten und die Qualität seiner Angebotspalette steigern. Sind zu einem bestimmten Zeitpunkt mehr Kapazitäten frei als üblich, dann können diese Leistungen unkompliziert anderen Unternehmen zur Verfügung gestellt werden – eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Stellen wir uns das Ganze mal vor: Ein kleiner Händler, der über Online-Verkaufsplattformen schnell gewachsen ist, hat eine große Menge an Taschen zu versenden. Er hat jedoch keinen Versandservice, mit dem er das abwickeln könnte, dafür fehlt es ihm an Transportmitteln und Personal. Hier kommt die Logistics as a Service-Plattform zum Einsatz: Unkompliziert kann der Händler dort nach einem Anbieter suchen, der Versandservices anbietet. Ob Paketdienst oder Speditionsversand – LaaS bietet viele Möglichkeiten. Auch Zusatzdienstleistungen und Services lassen sich flexibel buchen. So kann der Händler sein eigenes Serviceangebot unkompliziert erweitern.
Ganz nach dem Mix and Match-Prinzip können genau die Leistungsversprechen eingekauft werden, die gebraucht werden. Ob Lagerhaltung, Umschlag, Transport, Kommissionierung oder Avisierung via Call Center – auf der Plattform finden Unternehmen genau die Unterstützung, die sie brauchen. Das Supply Chain Management wird so deutlich effizienter, denn Zusatzleistungen können ad hoc eingekauft werden.
Auch für Unternehmen, die eine bestimmte Software nicht selbst einsetzen – sei es, weil sie schnell gewachsen sind oder schlicht die Ressourcen fehlen – ist dieses Konzept die ideale Lösung. Die einzelnen Dienste werden per API aus dem Warenwirtschaftssystem angesteuert, und schon können die fehlenden Leistungen in die eigene Supply Chain integriert werden.
Nehmen wir das Beispiel Avisierung. Wird ein solches Tool aus einer Logistics as a Service-Plattform in das eigene System integriert, dann werden Benachrichtigungen automatisch generiert und an den Empfänger gesendet. Das passiert selbstgesteuert und basiert jeweils auf den aktuellen Tracking-Informationen der Sendung. Das Serviceangebot des Unternehmens wird so unkompliziert erweitert.
Wie bei einer guten Komposition lassen sich sämtliche Einzelservices zu einem stimmigen Gesamtwerk kombinieren. Die Plattform macht es möglich, sie ist quasi der Dirigent, um im Bild zu bleiben. Sie fungiert als 4PL-Dienstleister und orchestriert sämtliche Logistikaktivitäten. 3PL-Anbieter wie Carrier und weitere Dienstleister werden über die Plattform koordiniert, sodass alle Prozesse bestmöglich automatisiert und optimiert werden.
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