„Ich hab schon wieder keinen WLAN-Empfang!“ Dieser Satz ist ganz schön nervig – und kostet Unternehmen auf Dauer eine Menge Geld. WLAN-Probleme braucht insbesondere im Logistikzentrum wirklich niemand. Flächendeckendes WiFi ist schließlich unerlässlich, damit sämtliche Geräte und Maschinen, die auf dem Hof, in der Halle und den verschiedenen Büros eingesetzt werden, miteinander kommunizieren können. Ob mobiler Handscanner, Pick-by-Voice-Gerät oder auch das Handy eines anliefernden Fahrers, der wissen will, zu welcher Rampe er sich begeben muss – all diese Geräte sollten im ständigen Datenaustausch miteinander stehen können. Das geht allerdings nur, wenn auf dem gesamten Hof und auch im letzten Winkel der Halle stabiles WLAN ist. Wie das beim Neubau oder auch mit Hilfe einer WLAN-Optimierung im bestehenden Netz erreicht werden kann, lesen Sie hier.
Als WLAN-Signal hat man es vor allem in industriellen Umgebungen (wie beispielsweise in einer Lagerhalle) nicht leicht: Vor lauter Beton bleibt kaum Platz zum Reflektieren, an Metallboxen prallt man sinnlos ab und es ist gar nicht so leicht, bis ganz nach oben zu reichen. Herausfordernd sind für WLAN in Logistikhallen insbesondere:
- beträchtliche Deckenhöhen
- sehr hohe Zahl an Clients
- signalundurchlässiges Baumaterial (Betonwände etc.)
- wechselnde Regalierung
- Signalinterferenzen und Kanalüberlappungen
Auch Temperaturextreme oder eine hohe Staubbelastung sind nicht ohne. Es lohnt sich daher, auf einen Hardware-Anbieter zu setzen, der auf industrielle Umgebungen spezialisiert ist und dessen Geräte staubdicht, wasser-, vibrations- und temperaturfest sind.
Aber wie sieht so eine WLAN-Planung in der Logistik aus? Das A und O ist eine ausführliche Besprechung der Anforderungen. Welche Bandbreite soll das Industrial WiFi haben? Wie viele Clients brauchen Zugriff auf das Netz? Welche Anschlüsse werden benötigt? Wie weit muss die Funkabdeckung reichen? Auch klimatische Bedingungen und das bauliche Umfeld spielen eine große Rolle.
Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Planung einer Industrie-WLAN-Infrastruktur: die Simulation. Sie verrät schon vor der Installation, ob die WLAN-Access-Points an den richtigen Stellen eingeplant sind. Es kann aber auch vorkommen, dass eine Simulation nicht ausreicht, beispielsweise weil das Gebäude zu verwinkelt oder nicht ganz klar ist, aus welchem Material die Wände sind. Dann wird eine Kontrollmessung vor Ort durchgeführt.
Ein weiteres Motto in der WLAN-Planung: „Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.“ Bei Einrichtung des Wireless-Netzwerks sollten also unbedingt die schwächsten Geräte im Unternehmen, beispielsweise mobile Handscanner, die nur eine geringe Sendeleistung haben, berücksichtigt werden. Die Access Points müssen entsprechend gesetzt (oder, bei schon existierender Hardware, angepasst) werden, damit reibungsloses Roaming möglich und die Funkabdeckung überall gewährleistet ist. Sind alle Parameter richtig festgelegt, entscheiden die Clients im passenden Moment selbst, wann sie zum nächsten Access Point wechseln.
Natürlich können auch bestehende WiFi-Netzwerke optimiert werden, um die Performance zu steigern. Ein erster Schritt ist hierfür die Site Survey Analyse: Mithilfe einer Software wird dabei eine WLAN-Ausleuchtung durchgeführt. Eine solche Analyse gibt zuverlässig Auskunft darüber, an welchen Stellen es signaltechnisch hakt. Wie hoch ist der Signal-Rausch-Abstand? Stellt die wechselnde Lagerware ein Problem dar? Gibt es Interferenzen mit fremden Funknetzen? Sind die Access Points falsch konfiguriert? Zertifizierte WLAN-Messgeräte geben die Antwort.
Die WiFi-Heatmap, das Resultat der Ausleuchtung, zeigt genau an, wo das WLAN gut „hinstrahlt“ und wo noch Verbesserungsbedarf besteht. Störquellen gibt es in der Logistik schließlich so einige: Signalüberlappungen, defekte Batterien von Flurförderfahrzeugen, die schiere Masse an eingeloggten Clients oder auch besonders dicke Wände. Wenn feststeht, woran es hakt, geht es an die Optimierung.
Basierend auf der WLAN-Analyse entwickelt der IT-Dienstleister die passende Lösung: Manchmal werden neue Access Points gebraucht, ein anderes Mal kann es reichen, die vorhandenen Geräte umzupositionieren und gegebenenfalls neu zu konfigurieren. Dabei empfiehlt es sich, die Netzwerkkomponenten auf moderne Technologien wie WiFi 6 umzurüsten, um von noch höherer Geschwindigkeit, geringerer Latenz und einer allgemein besseren Leistung zu profitieren. Funklöcher, Überlappungen oder andere Probleme gehören danach jedenfalls der Vergangenheit an. Nicht zu vergessen sind die Sicherheitsaspekte: Ein guter IT-Dienstleister stellt sicher, dass Ihr WLAN nach der Optimierung nicht nur schneller und flächendeckender, sondern auch sicherer ist.
Moderne Verschlüsselung, getrennte Firmen- und Gastzugänge, Security-Tokens – das sind nur drei Maßnahmen, mit denen Ihr Industrie-WLAN sicherer wird. Keine Sorge, das müssen Sie nicht selbst in Angriff nehmen: Ein guter IT-Dienstleister hat das alles im Blick. Sicherheit sollte neben der Performanz oberste Priorität für ihn haben, was sich auch in der Auswahl der Netzwerkkomponenten widerspiegeln muss. So sollten beispielsweise Access Points ohne sogenannte „Backdoors“ zum Einsatz kommen. Über ein solches Hintertürchen ließen sich nämlich leicht sicherheitsrelevante Funktionen abschalten – um Hackern ein Schnippchen zu schlagen, setzen Sie also besser auf Markenprodukte, die strengen Datenschutzanforderungen gerecht werden.
Einen Kommentar schreiben