Elektronischer Datenaustausch als Schlüssel zu gutem Service

Stefan Seufert, CTO/Vorstand EIKONA AG
Kollegen geben sich High-Five nach erfolgreicher elektronischer Datenintegration.

Es war eine kleine Meldung in der Lokalpresse: Die Autobahnpolizei Biebelried zeichnet Aufnahmen von Abstandsmessungen ab sofort digital und nicht mehr auf VHS-Kassetten auf. Ein doppelter Hinweis darauf, wo Verbesserungschancen im Jahr 2021 liegen: Elektronischer Datenaustausch würde viele Prozesse beschleunigen und verbessern. Und den Abstand zur Digitalisierung können wir in vielen Gesellschaftsbereichen noch deutlich verringern. Zum Beispiel im Kundenservice von Speditionen, wo sich Online-Portale erst allmählich durchsetzen.


An gewohnten Abläufen festzuhalten, vermittelt Sicherheit. Wer dafür in der Logistik auf Papier und den Austausch von Geschäftsdokumenten setzt, wahrt aber einen zu großen Sicherheitsabstand zu modernen Prozessen. Der elektronische Datenaustausch (EDI) ist schließlich eine Lösung, die seit mehr als 30 Jahren dazu beiträgt, die Geschäftsprozesse von Logistikunternehmen zu verbessern. Mit seiner Entwicklung entstehen kontinuierlich neue Möglichkeiten, die Anforderungen von Unternehmen aus Industrie und Handel bei der Optimierung ihrer Supply Chain zu erfüllen.

Sie können beispielsweise mit Echtzeitkommunikation die Kontrolle über ihre Planung verbessern. Denn wenn Geschäftspartner ihre Datenquellen miteinander verbinden, stehen allen ihrer Anwendungen immer die erforderlichen Daten zur Verfügung. Für Speditionen ist das der logische Weg in einen umfassenden Kundenservice.


Welche Vorteile bietet Elektronischer Datenaustausch in der Logistik?

In der Logistik basiert die Erfüllung einer einzigen Aufgabe schon immer auf der Zusammenarbeit vieler Partner. Damit sie sich zu einer effizienten Wertschöpfungskette verknüpfen können, müssen sie – beispielsweise zur Durchführung eines Transports – eine Vielzahl an Informationen miteinander austauschen:

  • Auftragsdaten (Sendungsmaße und -gewichte, Abholort und Ziel)
  • Zustelltermine (zu denen die Anlieferung erfolgen kann)
  • Fortschrittsdaten (Auftragsstatus oder die aktuelle Position des Lkw)
  • Transportstatistiken (um Verbesserungspotenziale zu erschließen)

Das gelingt am besten, wenn sie alle ihre Daten integrieren. Und das komplett unabhängig von Formaten, wie Fortras Release 100 und Edifact, Systemen oder Verbindungen beziehungsweise Schnittstellen. Die Digitalisierung der Logistik ist vollständig, wenn Anwender mit ihren gewohnten Lösungen arbeiten und die daraus resultierenden Informationen einfach in sämtliche angeschlossenen Business-Logiken übertragen werden. Dann erreichen die Dienstleister eine geschlossene digitale Prozesskette und ihre Kunden und Partner profitieren von Echtzeitservice rund um die Uhr, der sogar ihre operativen Systeme proaktiv versorgt.


Elektronischer Datenaustausch trägt die gesamte Auftragsbearbeitung

Von der Auftragserteilung über Avisierung, Track & Trace und Reporting basiert die gesamte digitale Auftragsbearbeitung in der Logistik auf dem elektronischen Datenaustausch. Speditionen können nur dann Transportaufträge direkt beginnen, wenn ihnen alle zugehörigen Daten direkt vorliegen. Sendungen, die avisiert werden müssen, gelangen nur dann ohne Wartezeit direkt zum Empfänger, wenn dieser zuvor digital einen Zustelltermin vereinbart hat. Disponenten, Kunden und Empfänger erfahren nur dann den aktuellen Auftragsstatus und gegebenenfalls die Position des Lkw sowie seine voraussichtliche Ankunftszeit (ETA), wenn diese Daten in Echtzeit übertragen werden. Gleiches gilt für die Datenanalyse mit Business-Intelligence-Lösungen: Ohne Datenintegration und elektronischen Datenaustausch kann auch sie nicht erfolgen. Bis hin zur Abrechnung beschleunigen also digitale Daten die gesamte Logistikkette.

Perfekter Kundenservice wird zum wichtigsten Nutzen des elektronischen Datenaustauschs

Privat sowie im Business bewerten wir die Qualität und Zuverlässigkeit von Lieferanten nicht zuletzt an ihrer Versandqualität. Kommen die Güter pünktlich an, funktioniert auch die Beziehung zwischen den Geschäftspartnern. Damit entsteht aus jeder Bestellung potenziell eine Serviceanfrage. Ein Effekt, der für Speditionen, die ausschließlich telefonischen Service anbieten, extrem teuer werden kann. Durch elektronischen Datenaustausch und vollständige Datenintegration können Sie als Dienstleister diese Kosten vermeiden, da der Betrieb eines Online-Serviceportals deutlich günstiger ist. Zudem finden Ihre Kunden dort sämtliche relevanten Information, ohne lange suchen zu müssen. Ein weiterer Vorteil, der die Kundenbindung steigert.

Fazit

Ohne elektronischen Datenaustausch kein Geschäft

Spedition und Logistik leben vom electronic Data Interchange (EDI). Sie können heute nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, ohne sämtliche Prozesse durchgehend zu digitalisieren. Dabei hat sich der Kundenservice angesichts komplex verknüpfter Wertschöpfungsketten zum wichtigsten Bereich entwickelt, der besonders von der Datenintegration profitiert. Wir zeigen Ihnen deshalb mit den nächsten Beiträgen in unserem Blog, wie Sie sämtliche damit verbundenen Aufgaben digitalisieren und vom elektronischen Datenaustausch profitieren.


Stefan Seufert
Stefan Seufert
CTO / Vorstand

Wie kein Zweiter fuchst sich der Software-Entwickler als Meister des Konzepts in die Anforderungen von Logistikdienstleistern. Informationen sicher und effizient auszutauschen und damit auch den physischen Logistik-Prozess zu beschleunigen, ist seine Leidenschaft.


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