Um Frachten dreht sich alles im Transportgeschäft

Ein wesentlicher Begriff im Transportgeschäft ist das Wort „Fracht“. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit vor allem die Ladung oder auch das Frachtgut gemeint. Dieses bezeichnet das Transportgut, das ein Frachtführer im Auftrag eines Spediteurs von einem Verlader zu einem Empfangsort transportiert. Das geschieht im Wege des Landverkehrs mit Lkw, auf der Schiene mit Güterzügen, als Luftfracht oder auf dem Schifffahrtsweg. In der sich ausweitenden Vielfältigkeit der Transportanforderungen ergibt sich die Notwendigkeit, einzelne Transportmittel zu kombinieren. Das nennt sich dann multimodaler Verkehr. Rechtlich gesehen ist mit Fracht aber auch das Entgelt gemeint, das für diesen Transport fällig wird.

Was ist eine Frachtenbörse?

Eine Frachtenbörse bringt in der Logistik Angebot und Nachfrage nach Frachtraum zusammen. Sie stellt somit eine – mittlerweile vorwiegend online-basierte – Plattform dar, auf der Spediteure, Transportunternehmer einerseits freie Ladekapazitäten und Frachtraum anbieten und Unternehmen, Händler und Hersteller andererseits diese bestehenden Ressourcen buchen können. Frachtenbörsen gibt es für alle gängigen Transportarten: Straßengüterverkehr, Seefracht, Luftfracht und Eisenbahn-Logistik. Geprägt sind diese Plattformen von einem Gebührenmodell, gestaffelt nach verschiedenen Anforderungen: pro Auftrag, für eine gewisse Zeit – etwa monatlich – und erweiterbar mit Premiumfunktionen. Gegen eine gewisse Gebühr erhalten Logistikdienstleister und Spediteure Transportaufträge. Diese orientieren sich an verbindlichen Faktoren für den Transport:

  • Ladungsgröße
  • Routen- und Tourenplanung
  • Lieferterminen
  • Bestimmte Größen der Transportmittel
  • Zur Verfügung stehende Kapazitäten
  • Veröffentlichung freien Laderaums für Rücktransporte

Warum nutzen Logistiker eine Frachtenbörse?

Die Plattformen bieten die Möglichkeit, durch effiziente Planung freier Kapazitäten den Anteil von Leerfrachten zu verringern. Sie unterstützen Absender zum einen bei der Planung der Lieferung von Fracht und Gütern für eine Route, ermöglichen es andererseits den Frachtführern auf der Strecke retour, freien Frachtraum effektiv den Kunden zu offerieren. Versender haben so den Vorteil, in der Regel mehrere Angebote für eine Sendung zu erhalten und den Frachtpreis senken zu können. Frachtführer erhöhen den Grad der Auslastung ihrer Transportmittel, minimieren so Leerkilometer und optimieren ihren Gewinn. Zudem bieten Frachtenbörsen für Gründer von Logistikunternehmen im klein- und mittelständischen Bereich die Chance auf erste Aufträge und zum Aufbau eines eigenen Transportnetzwerkes.

Welche Arten von Frachtenbörsen gibt es?

  • Echte Frachtenbörse: Sie vermittelt Verlader und Frachtführer. Spediteure und Transportunternehmer können nach verfügbaren Frachten suchen und nach Preisverhandlung den Auftrag übernehmen. Versender können auch nach verfügbaren Fahrzeugen suchen und Frachtführer beauftragen.
  • Frachtbörsen einzelner Spediteure: In diesem Fall räumen die Spediteure den Frachtführern Zugang zum eigenen Transportmanagementsystem (TMS) ein. Diese haben Zugriff auf die dort abzuwickelnden Frachten, und Spediteure können so eigene Ausschreibungen steuern.
  • Vermittler im Selbsteintritt: In diesem Fall werden Frachtenbörsen zum eigentlichen Vertragspartner, ohne selbst eigene Fahrzeuge, Lkw oder andere Transportmittel zu betreiben. Im Prinzip funktioniert das wie bei einer Spedition, die ihre Disposoftware öffnet. Unterschied ist, dass die Vermittler im Selbsteintritt kein klassisches Speditionsgeschäft betreiben.

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