Wie Verlader von einer Zeitfenstermanagement-Software profitieren

Bastian Späth, CEO/Vorstand EIKONA AG
Vier LKW stehen an der Rampe einer Spedition und werden dank Zeitfenstermanagement pünktlich beladen

Wenn Verlader ihre Versandprozesse effizient organisieren möchten, bietet ihnen ein Zeitfenstermanagement effiziente Steuerungsoptionen. Mit einer Software können Unternehmen die Abläufe rund um ihre Produktion oder ihr Lager so steuern, dass sie Wartezeiten für Lkw und deren Fahrer minimieren. Von einer solchen Lösung profitieren Versender aus Industrie und Handel genauso wie Speditionen. Denn die Koordination der Dienstleister verbessert die Prozesse rund um die Verladung von Gütern auf die Fahrzeuge für den Transport.


Obwohl der Begriff Zeitfenstermanagement einen Vorgang beschreibt, der den Verlauf einer Be- oder Entladung für alle Beteiligten optimiert, genießt er bei Spediteuren oftmals keinen guten Ruf. Seit einigen Jahren müssen sie bei der Planung ihrer Transporte an vielen Ladestellen vorab Zeitfenster an den Rampen reservieren und so einen zusätzlichen Arbeitsschritt bewältigen. Zusätzlich haben sie bisweilen schlechte Erfahrungen mit einzelnen Unternehmen gemacht, die das Regime ihres Zeitfenstermangements sehr starr handhaben – weshalb mancherorts aus kurzen Verspätungen lange Wartezeiten entstanden sind, weil erst am Ende einer langen Kette wieder ein Zeitfenster frei war. Hierzu haben sich aber sowohl die Denkweise der Verlader als auch die Steuerungsmöglichkeiten in der einschlägigen Software inzwischen deutlich weiterentwickelt.

Mit der Reservierung von Zeitfenstern unterstützen die Logistikunternehmen die verladenden Unternehmen bei der Optimierung und dem Management der Prozesse an den Laderampen. Wird das Instrument sinnvoll angewendet, profitieren die Speditionen jedoch ebenfalls von der Funktion einer Zeitfensterlösung. Der Einsatz der Programme sorgt dafür, dass die Qualität der Prozesse rund um die Laderampen steigt. Zeitfenstermanagement leistet dann:

  • Koordination der Dienstleister
  • Planung der Zeitfenster
  • Zuordnung der Laderampen

Indem die Software diese Aufgaben übernimmt, schafft sie dem Verlader den Freiraum, seine Distributionslogistik auf die Produktion der Güter abzustimmen.


Was ist ein Zeitfenstermanagement?

Als Zeitfenstermanagement wird in der Regel eine Software bezeichnet, die Ladezeiten für Speditionen an den Rampen von Produktionsbetrieben und Lagern in Industrie und Handel regelt. Laut Definition dient es einer strukturierten Planung und damit der Reduzierung von Wartezeiten. Je nach Branche kommt es bei der Abholung oder der Anlieferung von Waren zum Einsatz. In der Anwendung definiert die Ladestelle beim Versender oder Empfänger feste Zeitfenster für einen Ladevorgang an einer Laderampe. An diesem digitalen Stundenplan können sich Logistikdienstleister für ihre Tourenplanung orientieren. Gleichzeitig überträgt der Verlader den Frachtführern die Verpflichtung, Zeitfenster zu reservieren, die zu ihren Aufträgen für die jeweiligen Transporte passen. Damit steht ein Zeitfenstermanagement an der Schnittstelle zwischen Intralogistik und Distributionslogistik und verfolgt das Ziel, durch eine bessere Koordination die Qualität der Prozesse entlang der Wertschöpfungskette zu steigern.


Warum Zeitfenstermanagement allen Beteiligten Vorteile bietet

Mit der Einrichtung eines Zeitplans und der Vergabe von Zeitfenstern gewinnen Unternehmen eine wichtige Grundlage für die Kontrolle der Abläufe rund um die Be- und Entladung auf ihrem Gelände. Sie vermeiden Prozessstörungen durch chaotisch eintreffende Lkw und verhindern Staus an ihren Werkstoren. So stellen sie sicher, dass keinerlei Verzögerungen in ihren Abläufen entstehen. Davon profitieren wiederum auch die Fahrer der Lkw, die Ladungen aufnehmen. Sie können sich darauf verlassen, dass sie Transporte pünktlich beginnen können. Damit trägt die Koordination der Dienstleister auch dazu bei, Verzögerungen im weiteren Verlauf der Transportkette zu vermeiden. Schließlich würden Stand- und Wartezeiten auch die Bearbeitung aller folgenden Aufgaben in der Wertschöpfungskette verschieben.


Zeitfenstermanagement als schnelles Steuerungsinstrument

Softwarelösungen für das Zeitfenstermanagement unterstützen ihre Anwender in doppelter Hinsicht bei der Planung und Steuerung. Abgestimmt auf die Ressourcen des Unternehmens wie Rampen, Öffnungszeiten und Mitarbeiterzahl erstellen sie automatisch Vorschläge für einen Zeitplan, der die Grundlage für die Vergabe der Zeitfenster bildet. Kommt es im späteren Verlauf zu Verspätungen bei der Ankunft der Lkw, modifizieren flexible Systeme die Planung zudem automatisch und sorgen so dafür, dass die Gesamtzahl der Verladungen in der kürzest möglichen Zeit bearbeitet werden kann. Damit verhindern sie auch, dass sich Fahrzeuge ganz hinten anstellen müssten, die ihr reserviertes Zeitfenster verpasst haben.

Fazit

Zeitfenstermanagement als Dienst an einer verknüpften Logistik

Je enger Transportketten geknüpft sind, desto größer wird der Nutzen eines Zeitfenstermanagements für alle Beteiligten: Verlader, Lkw-Fahrer, Spediteure, Frachtführer und Empfänger. Denn schon kleine Verzögerungen am Startpunkt wirken sich auf sämtliche Planungen aus. Sinnvoll eingesetzt, schaffen Zeitfenster die Grundlage für strukturierte Planungen und die Koordination über Unternehmensgrenzen hinweg. Ein Plus, von dem neben Verladern aus sämtlichen Branchen insbesondere die Logistikdienstleister profitieren.


Bastian Späth
Bastian Späth
CEO / Vorstand

Als Diplom-Informatiker kennt sich Bastian Späth mit der Entwicklung von IT-Lösungen fachlich von der Pieke auf aus. Anforderungen erfassen, Ideen finden, Konzepte entwickeln, Projekte aufsetzen und sicher ins Ziel steuern – seit mehr als 15 Jahren täglich gelebte Praxis für den Unterfranken.


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